Papenteich trotzt Krise – So kommt die Sporthalle Vordorf

Vordorf. Darauf können sich Grundschüler und TSV-Vereinssportler freuen. Parallel entsteht in Rötgesbüttel ein neues Feuerwehrhaus.

Baukrise in Deutschland? Die Samtgemeinde Papenteich stemmt sich wie das sprichwörtliche gallische Dorf gegen den Abschwung. Während in Rötgesbüttel das Feuerwehrhaus für drei Millionen Euro bereits Richtfest gefeiert hat, zog am Freitagnachmittag die neue Schulsporthalle Vordorf nach. Auch hier stehen drei Millionen Euro auf der Rechnung.

Wie der Papenteich der Krise trotzt? In Vordorf durch Zusammenhalt. Das Land Niedersachsen schießt 400.000 Euro zu. Die verbleibenden 2,6 Millionen teilen sich die Samtgemeinde als Trägerin der Grundschule und die Gemeinde für den Breitensport des TSV. Dessen Mitglieder halfen kräftig mit. Sie waren es, die vor dem Abriss im Frühjahr die alte Halle binnen zwei Stunden ausgeräumt hatten.

Die Vorfreude auf die neue Vordorfer Trainingsstätte ist groß

Am Freitag ließen es sich zahlreiche Sportler nicht nehmen, ihre neue Trainingsstätte in Augenschein zu nehmen. Der noch nicht ganz geschlossene Rohbau zeigt die Funktionsbereiche schon deutlich: Die teilbare Hallenfläche, die funktionalen Geräteräume, die großzügigen Umkleiden. „Die Halle ist auch bedeutend höher“, freute sich TSV-Chefin Torgard Liebich. Nicht hoch genug für Badminton-Turniere, wohl aber für Handball und Volleyball. Ja, es waren auch Kompromisse, die den Hallenbau ermöglichten.

Von den erhofften Möglichkeiten für das Leistungsturnen mit einer eigenen Schnitzelgrube etwa ist nicht viel übrig geblieben. Dennoch profitierten alle sieben TSV-Sparten von dem Neubau, war Liebich überzeugt.

Der Bau klappt schnell, der Finanzplan steht

Auf dem Bau läufts auch. Erst Anfang Juli hatten die Arbeiten begonnen, jetzt ist schon Richtfest. Der Finanzplan hält laut Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn. Richtig gespart haben die Kommunen übrigens nicht. Architekt Michael Köllner vom Büro Planschmiede verwies auf feine Details des 830-Quadratmeter-Baus. Die Schule bekommt einen direkten barrierefreien Zugang, der Sportlergang dafür eine federnd gelagerte Verglasung zur Halle. Energiesparen ist mittlerweile Ehrensache: Laut Vordorfs Bürgermeister Frank Engeler heizt eine Wärmepumpe. Dazu kommt Fotovoltaik aufs Dach. Die eigentlichen Heizkörper sind Deckenstrahlplatten.

Dieter Meisters Richtspruch stand also nichts mehr im Weg. Man stieß mit Sekt an, bevor das Glas zerschellte. Danach feierte die ganze Gästeschar mit Glühwein.

Zahlreiche Vordorfer TSV-Sportler nutzten am Freitag das Richtfest, um sich einen ersten Eindruck von ihrer neuen Einfeld-Sporthalle zu verschaffen.

Zahlreiche Vordorfer TSV-Sportler nutzten am Freitag das Richtfest, um sich einen ersten Eindruck von ihrer neuen Einfeld-Sporthalle zu verschaffen.

© FMN | Christian Franz Quelle: Brauznschweiger-Zeitung